Hallo, Jost & andere!
Am 30.09.2012 22:38, schrieb Jost Lange:
Aufgrund meiner Lektorats-Arbeit für namhafte Verlage muß ich immer
wieder erkennen, daß die Authoren dazu neigen, daß diese erklären
und darstellen, was das Produkt alles kann, aber kaum dem Nutzer
zeigen, wie es gemacht wird. Analytische Beispiel-Führungen fehlen.
Das stimmt zum Teil, aber bestimmt nicht durchgängig. Grundsätzlich ist
beides wünschenswert, einerseits einer Beschreibung der Funktionen, die
das Programm bereithält, zum anderen die detaillierte Beschreibung, wie
man die Funktionen und wofür einsetzt. Konkrete Verbesserungen hierzu
sind an jeder Stelle erlaubt und gewünscht.
Dieses Verhalten halte ich im Hinblick auf die Gewinnung neuer und
vor allem jüngerer Nutzer, die kaum oder eine nur sehr geringe
Ahnung haben aus Gründen der autodidaktischen Selbstbildung, und
dazu sollten Handbücher in erster Linie dienen, wenig hilfreich.
Wollen wir Lehrbücher erstellen, die Schritt für Schritt den Umgang mit
dem Programm erklären? Dann hast du recht. (Allerdings muss man solche
Werke in der Regel von A bis Z durcharbeiten, weil die einzelnen Kapitel
aufeinander aufbauen. Außerdem folgen diese in der Regel einer Logik,
die die Suche nach einer bestimmten Funktion erschweren.)
Oder wollen wir Handbücher erstellen, die schnell aber möglichst präzise
den Umgang mit dem Programm erläutern? (Diese sind klar strukturiert und
das, was man finden möchte, findet man in der Regel auch schnell.
Allerdings setzen sie ein gewissen Grundverständnis voraus, was die
Benutzung des Programms angeht.)
Bisher dachte ich, wollen wir vor allem das zweite bewerkstelligen, und
dafür sind wir eigentlich auf dem richtigen Weg.
Reine Übersetzungen sind noch weniger in der informativen Umsetzung
dienlich.
Hier muss ich widersprechen. Der Aufwand, ein Handbuch zu übersetzen und
überhaupt eines zur Verfügung zu haben, ist deutlich geringer als der,
ein Handbuch selber zu schreiben. Deshalb wurde zunächst das Augenmerk
auf die Übersetzung der Handbücher aus dem Englischen verwendet und in
einem weiteren Schritt würde dann die Verbesserung, Anpassung an neue
Funktionen usw. kommen. Dieses Vorgehen erachte ich auch nach wie vor
als sinnvoll.
Wie die Weiterarbeit aussehen kann, ist z.B. am Math-Handbuch zu sehen,
wo das Kapitel aus dem Erste Schritte-Handbuch als Grundlage genommen
und entsprechend zum kompletten Handbuch ausgearbeitet wurde. Dies hat
aber auch gezeigt, dass die alleinige Ausarbeitung sehr viel mehr Zeit
und Ressourcen bei den Beteiligten gebunden hat, als es bei einer
Übersetzung im selben Umfang gewesen wären (was allerdings mangels eines
Originals gar nicht zur Debatte stand).
Meines Erachtens muß o.a. solchen Erfordernissen, auch im Hinblick
auf eine marketingstrategische Ausrichtung bezüglich der Zielgruppen
des Produkts 'LO' mehr Rechnung getragen werden.
Hier müssen wir unsere bisherige Strategie vielleicht überdenken. Bisher
war die Devise, erst einmal überhaupt möglichst umfangreiches Material
zur Verfügung zu stellen und dann an dessen Verbesserung arbeiten. Aber
Devisen lassen sich auch mal ändern, wenn sich eine Mehrheit findet, die
neue Devisen ausgibt und genügend Mitstreiter dafür findet.
Ich für meinen Teil hätte gerne gewußt, wie man sich unter den
bisherigen Authoren die Bewältigung dieser Problematik denkt.
Ich habe derzeit nicht die Zeit, mich als Hauptakteur hieran zu
beteiligen, bin aber bereit, wo ich Zeit aufbringen kann, diese
unterstützend - in der einen wie auch der anderen Richtung - einzubringen.
Gruß,
Christian.
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