Hallo Michael, @ll,
Am 13.05.2011 20:43, schrieb Michael Münch:
Hallo zusammen,
Am Freitag, den 13.05.2011, 05:47 +0200 schrieb Irmhild Rogalla:
hi @ll,
[...]
Klingt eher nach Pseudo-Mitbestimmung.
Während ich das AB ja noch irgendwie im Sinne von Fundraising als
Gegenleistung verstehen kann wird mit einem Endnutzer-Beirat ja nur
Hoffnung geweckt die nicht erfüllbar ist.
Wieso?
Denn worauf beziehen sich typische Erwartungen von Anwendern? Mir fällt
da als erstes eine Priorisierung von Feature Requests ein.
Auch hier wieder: wieso?
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die meisten End(!)-Nutzer/innen,
die ich kenne bzw. mir hier vorstelle, überhaupt etwas über
Feature-Requests wissen ...
Und was soll man diesem Vertretungsgremium dann nach einem Jahr sagen
wenn sie nachfragen warum keine ihrer Anregungen auch nicht im Bereich
Marketing/Design/... umgesetzt wurde? Dass man ja eigentlich
meritokratisch vorgeht?
Ob so etwas passiert, hängt aber doch ganz stark von den Aufgaben,
Zuständigkeiten und dem Umgang mit bzw. der Einbindung des
Nutzergremiums in die Arbeit im Projekt ab. Ich stelle mir keineswegs
vor, dass die Nutzervertretung im quasi "luftleeren" Raum agiert und
einfach ihre Wünsche äußert. Wir müssten schon eine realistische und
konkrete Form der Einbindung finden - sonst würde es wirklich eine
Pseudo-Mitbestimmung.
Übrigens: Zwischen "Vertretung" und "Mitbestimmung" gibt es aus meiner
Sicht deutliche Unterschiede. Wie die Mitwirkung (noch ein dritter
Ausdruck) eines End-User-Gremiums gestaltet wird, ist aber derzeit noch
völlig offen.
Ganz nebenbei sehe ich auch die Gefahr, dass diese Anspruchshaltung,
dass ein freies Softwareprojekt sich nach einer gefühlten Mehrheit der
(potentiellen) Benutzer richten muss (siehe KDE4/Gnome3 Diskussionen)
dadurch nur verstärkt wird.
Das sind aber verschiedene Punkte:
a) Frage: Wonach sollte sich Deiner Meinung nach denn ein freies
Software-Projekt, das ausdrücklich - wie LibO - eine SW für End-Nutzer
(die keine Entwickler, Admins etc. sind) entwickelt, sonst richten, wenn
nicht nach den Bedürfnissen der Nutzer dieser SW?
b) Es geht mir ja gerade darum, endlich mal von den "gefühlten" oder
"hypothetischen" Benutzer wegzukommen. M.E. ist dies nur dadurch
möglich, dass irgendeine (noch zu gestaltende!) Art von Kommunikation
(oder eben Vertretung/Mitwirkung/Mitbestimmung, vgl. o.) nicht nur
stattfindet, sondern auch formalisiert bzw. institutionalisiert wird,
damit sie auch gehört wird.
c) "Anspruchshaltung" - das zieht sich so ein bisschen durch Deine ganze
Stellungnahme durch. Sicher sind F/OSS-Projekte dringend auf
Mitwirkung/Mitgestaltung angewiesen.
Aber ist es nicht an der Zeit, zumindest bei Projekten, die sich an
End-Nutzer richten (sorry für die Wiederholung, aber Unterschied ist
wichtig), die Möglichkeiten der Beteiligung und damit auch die Formen
der Beteiligung auszuweiten?
LibO bzw. auch früher OOo ist damit ja schon recht weit gekommen (was
manche beklagen, nach dem Motto: das Projekt hätte nur QA, Übersetzer,
Marketing, ... aber keine Entwickler), aber ganz generell gilt doch: die
Gruppe der Entwickler wird - aufgrund der benötigten Fähigkeiten - immer
beschränkt bleiben. Die Gruppe der Nutzer (die - zumindest prinzipiell -
auf vielfältige Weise beitragen könnte) ist potentiell unendlich groß
;-) Und wenn wir immer nur deren Anspruchshaltung beklagen, wird sich
daran nie etwas ändern ...
Viele Grüße und einen schönen Tag
Irmhild
--
Informationen zum Abmelden: E-Mail an discuss+help@de.libreoffice.org
Tips zu Listenmails: http://wiki.documentfoundation.org/Netiquette/de
Listenarchiv: http://listarchives.libreoffice.org/de/discuss/
Alle E-Mails an diese Liste werden unlöschbar öffentlich archiviert
Context
Privacy Policy |
Impressum (Legal Info) |
Copyright information: Unless otherwise specified, all text and images
on this website are licensed under the
Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 License.
This does not include the source code of LibreOffice, which is
licensed under the Mozilla Public License (
MPLv2).
"LibreOffice" and "The Document Foundation" are
registered trademarks of their corresponding registered owners or are
in actual use as trademarks in one or more countries. Their respective
logos and icons are also subject to international copyright laws. Use
thereof is explained in our
trademark policy.