Lieber Heinz-Stefan und alle anderen LINUX/UNIX Nutzer,
erstmal danke für Deine 'philosophischen' Überlegungen zum Wechsel von
Windows / Office etc. zu einer LINUX Variante.
Und nun, eine längere Antwort.
Wo bleiben übrigens die weiblichen LO Nutzerinnen von LINUX?
Dein Text beginnt so, als ob ich in eine andere religiöse Gemeinschaft
eintrete. Das Thema kenne ich als Orientalist sehr gut. Ich erinnere
mich an früher, wo man so zwischen Microsoft and Apple so verhandelte.
Das Thema freie Software ist mir seit langem gegenwärtig, spätesten seit
den 2000 Jahren, als ich in der IT Einrichtung der Freien Universität
Kurse belegte, u.a. zum allgemeinen Programmieren und zu UNIX.
Ich besuchte außerdem Veranstaltungen zum Thema freie Software und die
CCC-Kongressse, als die noch in Berlin stattfanden. Ich habe übrigns
noch heute Bücher von Linus Torvalds (dem 'Erfinder' von LINUX;
Buchtitel: Just for Fun. 2001) und von Volker Grassmuck (Freie Software.
2002) im Regal stehen.
Was hielt mich davon ab, schon damals von Microsoft wegzugehen? Wohl das
Bewußtsein, daß der Wechsel, wie Du zu Recht schreibst, viel Zeit
beansprucht. Damals war ich sehr eingespannt, an der Uni arabische
Sprache und Geschichte zu unterrichten, und auf Tagungen Vorträge zu
halten und Texte zu veröffentlichen.
Ich weiß nicht, ob jemand ICEMCO kennt?!
Ich war ständiger und aktiver Teilnehmer der sechs ICEMCO Konferenzen
(ICEMCO = International Confeence and Exhibition on Multi-Lingual
Computing), die in England etwa zwischen 1990-1998 stattfanden. Dort
wurde weltweit zum ersten Mal über multi-linguales Computing verhandelt.
Microsoft stellte dort seine erste Version von Windows vor, die arabisch
funktionierte. Zu der Zeit war ich meistens der einzige Teilnehmer aus
Deutschland!
Heute bin ich 'independend scholar', d.h. nicht mehr zu Verpflichtungen
an eine Uni gebunden, kann aber weiter frei forschen und
veröffentlichen. Und, wenn ich meine aktuellen Projekte abgeschlossen
habe, konsequent auf LINUX umsteigen. Wegen der 'Umstände' des Wechsels
zu LINUX, werde ich noch abwarten, trotz aller gutgemeinten und
substantiellen Ratschläge aus der LibreOffice Gemeinde.
Für mich gilt, wenn ich zu LINUX wechsle: ich brauche weiterhin die
internationale Kommunikation per Thunderbird (geht auch von zu Hause
direkt über den Uni Server ohne Thunderbird!), die Möglichkeit des
multi-lingualen arbeitens, d.h. wie bisher arabische Texte mit LO zu
edieren und Tabellen mit arabischen Wörtern in CALC zu benutzen. Was ja
alle, die bisher geschrieben haben, bestätigten.
Vor kurzem habe ich Dateien von LO auf einem Microsoft freien Laptop
eines Freundes ausprobiert, der MINT verwendet. Und siehe da: alle meine
arabischen Texte waren exakt zu lesen, ebenso JPEG Bilder anzusehen und
MP4 Musik anzuhören.
Was Hilfen angeht, weiß ich, daß ich in hier in Berlin sicherlich einen
Kreis von LINUX Anhängern finden kann, die mir weiterhelfen. Und, soweit
ich weiß, bot auch die ZEDAT der FU Hilfen an. Mal sehen, was die auf
meine Mail antworten.
Vielleicht kann ich mal, wie Du am Ende Deiner Email, schreiben:
Diese Mail stammt von einem absolut microsoftfreien Computer!
schöne Grüße aus Berlin,
Gerhard
Am 07.10.2025 um 10:26 schrieb Heinz-Stefan Neumeyer:
Am Montag, dem 06.10.2025 um 12:44 +0200 schrieb Dr. Gerhard Wedel:
Hallo Gerhard,
von mir, "Linux" seit 1998 teilweise, seit Anfang 2000 ausschließlich,
eine grundsätzliche Anmerkung vielleicht?
Bist Du bereit Dich wirklich und intensiv mit einem alternativen/freien
Betriebssystem zu beschäftigen? Es ist nämlich nicht nur damit getan
Linux-xyz zu installieren, oder installiert zu bekommen, ein paar
Anwendungen da drauf zu packen. Und daran die Erwartung zu knüpfen, daß
es so funktioniert wie $MS-Windows - halt nur ein klein wenig anders.
Jedes andere Betriebssystem ist auch eine andere Welt, eine andere
Philosophie. Das muß Dir klar sein.
Und wenn Du wirklich wechseln willst muß Du bereit sein, Dich mit der
dann neuen Umgebung auch zu beschäftigen. Das ist ein mitunter
aufwendiger und langwieriger Prozess, der sich über Wochen, Monate -
manchmal auch Jahre hinziehen kann.
Wenn Du das wirklich willst, dann würde ich an Deiner Stelle alle
Empfehlung außen vorlassen, die Dir ein "einfaches Linux-
Betriebssystem", das ja "fast so wie $MS Windows ist" außen vor lassen.
Und eine gute Idee ist - ich hatte so etwas leider nicht - Dich in
Deiner Nähe nach Mitstreitern umschauen, die schon etwas Erfahrung in
der Welt der freien Betriebssysteme haben.
Früher gab es dafür oftmals sog. Linux User Groups". Leider ist da,
zumindest in meinem Umfeld, in den letzten Jahren sehr viel kaputt
gegangen.
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