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Hi Andreas,
Hallo Johannes,

Am Freitag, 4. Februar 2011, 21:05:59 schrieb Johannes A. Bodwing:
(...)
 ...
jetzt 2 Projekte gibt, die das machen wollen, wurde auf anderen Ebenen
in die Wege geleitet. Also, was tun? Einfach das eine fallen lassen,
Verstehe ich nicht wirklich. Im de-Projekt sind 33 aktive Mitglieder gleichzeitig
einen neuen Weg gegangen. Wo sind da die anderen Ebenen?

Bitte nicht als Vorwurf verstehen, sondern so, wie es z.B. für mich lief.
Die einen sind diejenigen, die einen neuen Weg gegangen sind und die Sache aufgebaut haben, die anderen die, die davon auf dem linken Fuß erwischt wurden und dann überlegen müssen, was sie machen. Das meinte ich mit Ebenen.

wenn bei dem anderen noch einiges nicht ganz klar ist?

Vielleicht mal entscheiden, ob man den Pfad nach rechts oder den neuen Pfad nimmt.
Freiheit ist nicht ohne Risiko zu haben ;-)

Aber es macht auch wenig Sinn, einen Weg zu nehmen, bei dem vieles noch im Nebel liegt. Zum Bsp. Klarheit, was TDF eigentl. sein soll. Derzeit läuft es fast so, als sei TDF = LO, so wie vormals OOo (Community) = OOo (Software). Aber irgendwo bei TDF steht, daß TDF vielleicht auch andere OpenSource-Software entwickeln könnte. Wäre es dann nicht besser, gleich beides klar zu trennen, statt später vielleicht alte "Gewohnheiten" aus OOo-Abläufen im Weg zu haben? Zudem hieß es, TDF werde noch klar darstellen, wie die Mission sein soll usw. Das sollte nach dem Release angegangen werden.

Ansonsten: Man kann auch Marketing für zwei Teilnehmer des gleichen
Marktsegmentes machen. Es könnte sogar für beide Seiten Vorteile haben,
wenn man sich klar macht, worum es geht. Denn man kann z.B. viel besser
die Unterschiede herausarbeiten, und trotzdem die Gemeinsamkeiten mit
drin lassen.

Ich denke, beide Produkte zielen auf die gleichen Benutzergruppen. Da ist es m.E.
nicht möglich, für beide Produkte mit voller Überzeugung Werbung bei diesen
Benutzergruppen zu machen.

Dann geht es auch nicht für beide Produkte User-Support zu machen. Denn wer für Produkt A mit voller Überzeugung User-Support macht, wie kann der genauso voller Überzeugung Support für Produkt B machen? Oder hängt er sich für A voll rein und B macht er nebenbei? Das ginge dann auch im Marketing. Für die einen 80%, für die anderen die restlichen 20. So wie du es oben darstellst, dürfte eigentl. niemand für ein anderes Projekt arbeiten. Jeder müßte sich für genau 1 entscheiden.

Letztlich: So lange auf beiden Seiten nicht wirklich klar ist, was
laufen wird, bleibt mir doch keine andere Möglichkeit. Oder ich lehne
mich zurück und warte noch ein paar Monate ab.
<Übertreibung>Mit Deinen Maßstäben wird das auch in 10 Jahren noch so sein und Du
kannst Dich nicht entscheiden. Das ist dann höchste Diplomatie oder
Politikerkunst.</Übertreibung>

Ich kann mich sehr wohl entscheiden, wenn Dinge einigermaßen klar sind. Aber ich sehe hier Etliches, was eigentlich OOo ist und nicht zu den Zielen von TDF/LO paßt. Zum Bsp. die mangelnde Durchlässigkeit der Listen. Oder daß gemacht wird, um zu ändern, damit anschl. wieder geändert wird, um es dann neu abzustimmen (z.B. Website). Da geht Zeit drauf, daß es nur so rappelt. Wenn TDF/LO das wirklich so weitermacht, gibt es in einigen Jahren das nächste Open Office-Projekt ;-) Meiner Meinung nach wäre eine klare Linie notwendig, die ich bisher weder bei OOo noch bei TDF/LO richtig sehe. Der Ansatz dafür wäre:
~ das Projekte hat sich eigene Ziele gesetzt
~ um die zu erreichen gibt es ganz bestimmte Vorgehensweise, Wege usw.
~ beides (Ziele-Wege) hängt zusammen und muß zudem sowohl für den internationalen wie auch jew. nationalen Rahmen betrachtet werden; bei TDF/LO evtl. noch stärker, als bei OOo (bin ich mir im Moment aber nicht so sicher) Klare Linie heißt nicht "Zwang", sondern ähnlich wie beim Fußball: Es gibt ein Feld mit klaren Größen, es gibt Linien, Tore und Regeln. Wer sich darauf einläßt, kann da freiwillig sein Spiel des Lebens machen. Und selbst wenn es nicht um Bundesliga etc. geht, sondern um reine Spaß- oder Freundschaftsspiele, kann das richtig toll werden. Was aber liefe ohne diesen Rahmen?

Wir haben diese Entscheidung, die uns nicht leicht viel, da wir viele Stunden in
unserer Freizeit in OOo investiert haben, bereits getroffen. Weiterentwicklung der
OOo-Community: von offen zu frei :-)

Das wäre z.B. so ein Punkt, der meiner Meinung nach ebenfalls zu klären wäre. Denn TDF/LO kann eigentlich nicht die OOo-Community weiterentwickeln. Die OOo-Community läuft (von hier aus betrachtet) auf einem anderen "Kanal" und strukturiert sich neu. TDF/LO kann (meiner Ansicht nach) die Idee der OOo-Community auf einer neuen Basis (Foundation) weiterentwickeln und mit Teilen der OOo-Community. Wobei ebenfalls klar zu machen wäre, was TDF und LO sind. Ich hatte es schon mal angesprochen, daß TDF eigentlich nicht gleich LO ist, wie früher bei OOo (Community) = OOo (Produkt). Wenn ich das richtig mitbekommen habe, will TDF evtl. sogar später mal weitere OpenSource-Software entwickeln. Auch das wäre eigentlich kaum noch OOo. Aber vieles läuft noch mit OOo-"Gewohnheiten" weiter. Am Anfang nicht verkehrt, um mal in die Gänge zu kommen, aber auf Dauer könnte es auch die eigentlichen Absichten von TDF/LO torpedieren. Je früher die Strukturen und Ziele klar gemacht werden, um so besser. Wenn das stimmt, daß TDF auch andere Software machen will/wird, würde ich vorschlagen, mit klarer Trennung vorzugehen, grob etwa in der Art: ~ TDF ist TDF, eine Stiftung, die OpenSource-Software entwickelt, fördert usw.; ~ derzeit ist LO die "Premium-Software" von TDF, und LO ist eine (offene/freie) Office-Suite ~ LO ist a) eine Office-Software + b) eine Gemeinschaft/Community von Leuten, welche die Entwicklung, Verbreitung und Verbesserung dieser Software vorantreibt Auf dieser Basis dann die Aspekte (TDF - LO) richtig überdenken, anlegen und strukturieren. Zum Bsp.: ~ bräuchte TDF einen nationalen "Ableger", so wie bei nationalen LOs? oder wäre TDF allein auf internationaler Ebene anzulegen und zu "betreiben"?
~ welches Marketing soll TDF machen, falls TDF nicht gleich LO ist/wäre?
~ wie müßten TDF-LO verzahnt werden? würde es genügen, wenn TDF und LO nur auf internationaler Ebene verknüpft werden, oder müßte TDF auch in die nationalen LOs hineinarbeiten? denn evtl. wären später LO und andere Software von TDF aufeinander abzustimmen; ginge das alles von der internationalen Ebene aus? ~ wie eng sollten die nationalen LOs zusammenarbeiten, wie sollten sie sich austauschen? ~ wie soll das Marketing für LO auch TDF mit einarbeiten, falls TDF nicht gleich LO wäre?
Und womöglich fällt anderen noch viel mehr dazu ein.

Aber mal wieder zu lang geworden, sorry.
Trotzdem schönen Abend noch,
Johannes


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