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Hallo Gerhard!

On-topic: Für LibreOffice ist es egal, ob du Windows, macOS oder Linux
einsetzt. Es funktioniert auf allen drei Betriebssystemen gleich gut.

Off-topic: Ich persönlich bezeichne Computer als mein Hobby. Alte Geräte
werden bei mir nicht weggeworfen – stattdessen versuche ich immer, ein
aktuelles Betriebssystem darauf zu installieren und zum Laufen zu
bekommen. Das ist nicht immer leicht.

Meine /subjektiven/ Erfahrungen mit zahlreichen unterschiedlichen
Stand-PCs und Laptops sieht wie folgt aus: Sowohl Windows als auch Linux
machte auf so manchem System größere Probleme. Aber, sowohl Windows als
auch Linux lief auf dem einen oder anderen System erstaunlich gut,
obwohl dieses System teilweise schon ganz schön alt war. Der Schlüssel,
so scheint mir, war immer der Austausch der Festplatte (HDD) durch eine
SSD. Manchmal half auch das Aufrüsten des RAM: Windows 10 machte unter 4
GB RAM einfach keinen Spaß.

Auch meine /subjektive/ Erfahrung: Windows wurde über die Jahre auf den
alten Systemen immer langsamer. Linux nicht. Auf vielen älteren Systemen
arbeite ich – oder jemand aus meiner Familie – immer noch unter Linux,
und es fühlt sich beim Surfen (Firefox), E-Mailen (Thunderbird), Videos
gucken (Firefox, VLC) und Dokumente schreiben (LibreOffice, SoftMaker
Office) nicht wesentlich langsamer an als auf einem Top-System, das wir
ebenfalls im Haushalt zum Zocken haben. Computerspiele laufen auf dem
alten System naturgemäß entweder gar nicht, oder nicht brauchbar.

Dasselbe System lief unter Windows auch mal genau gleich gut. Unter
Windows 7 tut es das auch noch, aber für's Internet ist das nix, wegen
der fehlenden Sicherheitsupdates. Windows 10 lief anfangs genau gleich
schnell wie Windows 7, inzwischen ist es aber auf langsamen Computern
nicht mehr vernünftig nutzbar.

Ein Konkretes Beispiel: Ein Lenovo ThinkPad E555 mit AMD-A8-Prozessor
und integrierter Grafik von ca. 2014, der unter Linux gut funktioniert,
unter Windows zwar läuft, sich aber dann "sehr zäh" anfühlt. Wenn das
Betriebssystem mal den Unterschied macht, dann ist klar, dass die
Hardware einfach zu langsam ist.

Wer sich noch an alte Macs mit PowerPC-Prozessor erinnnern kann, das gab
es auch schon mit Mac OS X 10.5 "Leopard", das zwar teilweise auf
älteren Macs sogar offiziell lief, aber "zäh" zu bedienen war.

Und hier kommt der entscheidende Vorteil von Linux ins Spiel: es gibt
Auswahlmöglichkeiten! Das ist für Neulinge meist eher verschreckend,
denn es gibt nicht "das eine Linux™", sondern dutzende. So funktioniert
auch auf älteren Computern Linux, wenn man einen schwächeren Desktop
verwendet, und dennoch hat man dann ein aktuelles Betriebssystem, das
alle bekannten Sicherheitslücken regelmäßig schließt. (Im Unterschied zu
Windows, wo man zwar Windows 7 weiterverwenden kann, aber eben ohne
Sicherheitsupdates.)

Ein anderes Gerät, auf dem ich Windows 10 ausprobiert hatte, war ein
Sony Vaio VGN-N21E. Das war aber ein reines 32-Bit-System, weil Intel
erst aber der Core-2-Serie auch 64-Bit-x86 für den Mainstream bot.
Windows 10 hat sich auf diesem System mit jedem Update selbst mehr und
mehr zerstört. Windows 10, obwohl es beim Start 2015 auf diesem sehr
sehr alten Laptop funktioniert hatte, geht damit heute gar nicht mehr.
Nämlich wirklich gar nicht. Überhaupt nicht.

Ein anderes Gerät war ein Lenovo ThinkPad T61 mit Nvidia-Grafikkarte.
Dieses Gerät hatte unter Linux Probleme, denn nach einem Update der
Linux-Distribution "Debian GNU/Linux" war der proprietäre Grafikttreiber
von Nvidia nicht mehr verfügbar, da nicht mehr kompatibel. Mit dem
Open-Source-Ersatz "nouveau" funktionierte der Laptop nicht: er stürzte
ständig ab.

Das haben die Entwickler inzwischen teilweise behoben, aber so gut wie
früher hat der Laptop dann unter Linux nicht mehr funktioniert.


Man sieht also, es gibt derart Problem auf allen Betriebssystemen. Und
man sieh auch, dass Aussagen wie "Ich hatte auf meinem Computer
überhaupt keine Probleme mit [Betriebssystem einsetzen]" absolut
unbrauchbar sind.


Dennoch: Linux auszuprobieren ist wohl eine gute Idee. Irgendwann ein
neues Gerät zu kaufen wohl aber auch. Dann gleich mit Windows 11.

Ich persönlich bin ein Fan von Multi-Boot (Dual-Boot). Warum sollte ich
Windows komplett weglassen wollen? Viele Spiele laufen unter Windows,
obwohl es natürlich dank Valve mit Steam auch unter Linux ganz große
Fortschritte auf diesem Gebiet gibt.

Bei Linux muss man einfach mal seinen Fuß in die Tür bekommen. Ein
Umsiedeln von einer Distribution zur nächsten ist nicht immer so
einfach, weil kein Linux 100%ig dem anderen gleicht. Das
/home/<Anwendername>-Verzeichnis kann man aber ganz oft beinahe 1:1
übernehmen und dann dort weitermachen, wo man auf dem anderen Linux
aufgehört hat.

Viele haben es schon angesprochen: Ubuntu Linux ist sicher die am
weitesten verbreitete Linux-Distribution. Ich selbst verwendete es nie.
Nicht nur bei Einsteigern/Umsteigern ist es aber sehr beliebt.


Was man aber unter Linux nicht mehr machen muss: Systemnahe optimieren
bzw. "tweaken". Die Distributionen machen da sehr sehr viel.
Zusatzprogramme für die "Systemoptimierung", wie man sie vielleicht von
Windows vielleicht kennt, braucht man unter Linux gar nicht. Ich
persönlich setzte derart Programme aber auch unter Windows nicht mehr
ein. Die Programme nutzen meist weit weniger, als es den Anschein hat.


Mfg,
Linux User #330250


Am 09.07.22 um 17:50 schrieb Dr. Gerhard Wedel:
Lieber Harald,

anstelle der genannten Tools verwende ich regelmäßig das australische
Programm Boostspeed von Auslogics. Dort sind alle 'Werkzeuge' enthalten,
die man so braucht. Außer Anti-Virus. DAher AVAST bei mir.

Den Vorschlag, mal eine Weile das Antiviren-Programm AVAST
auszuschalten, werde ich mal befolgen. Zumindest testweise.

Ansonsten möchte ich die Diskussion zum Thema LINUX und Datensicherheit
ruhen lassen, damit die Listenteilnehmer nicht länger "off-topic - OT
reden" müssen.

Ich bedanke mich nochmals für alle Ratschläge und Hilfen.

Schade, dass keine Frauen mitdiskutiert haben oder haben sie magische
Kräfte, die Computer nicht abstürzen lassen?  Immerhin waren es vor
allem schwarze Frauen, die amerikanische Astronauten sicher um die Erde
und auf den Mond gebracht haben!
Noch ein abschließender Tip:
Falls jemand noch nicht den Film "Hidden Figures" kennt. "Computer"
waren damals Frauen, die rechneten! 'Hidden' weil im Keller verborgen!

https://de.wikipedia.org/wiki/Hidden_Figures_%E2%80%93_Unerkannte_Heldinnen

schönes Wochenende,
Gerhard

P.S. Hidden Figures haben wir als Familie schon mindestens fünf Mal
gesehen. Der Film und die wahre Geschichte ist ein Hochgenuss und etwas,
das jeder wissen sollte.

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