Hallo *,
ich habe mir mal jetzt "NVDA" (NonVisual Desktop Access) installiert,
geht ganz schnell, die Augen geschlossen und Bugzilla aufgerufen.
Dann habe ich erst mal ganz schnell wieder die Augen aufgemacht und
"die Ohren gespitzt" ...
Was auf Bugzilla nicht auffindbar ist:
+ Das leere Eingabefeld rechts von "Summary" wird nicht gefunden.
+ Das leere Eingabefeld rechts von "Description" wird nicht gefunden.
+ Bei der Auswahl rechts von "Hardware" wird das "V"-Symbol zum
Aufklappen der Liste nicht gefunden.
+ Bei der Auswahl rechts von "Operating System" wird das "V"-Symbol
zum Aufklappen der Liste nicht gefunden.
+ Bei der Auswahl rechts von "Reproducibility" wird das "V"-Symbol
zum Aufklappen der Liste nicht gefunden.
+ Bei der Auswahl rechts von "Severity" wird das "V"-Symbol zum
Aufklappen der Liste nicht gefunden.
+ Das leere Eingabefeld rechts von "Steps to Reproduce" wird nicht
gefunden, weil da "1.", "2." und "3." als DEFAULT eingetragen ist,
aber ansonsten bekommt man nichts weiter mit.
+ Das leere Eingabefeld rechts von "Actual Results" wird nicht gefunden.
+ Das leere Eingabefeld rechts von "Expected Results" wird nicht
gefunden.
+ Das leere Eingabefeld rechts von "Other Information" wird nicht
gefunden.
+ Das Ankreuzkästchen rechts von "Did you try resetting your
UserProfile ?" wird nicht gefunden.
+ Das Ankreuzkästchen rechts von "Is OpenGL enabled ?" wird nicht
gefunden.
Liste oberhalb ohne Anspruch auf Vollständigkeit !
Leere Eingabefelder, "V"-Symbol zum Aufklappen von Listen als auch
Ankreuzkästchen werden nicht gefunden.
Mit anderen Worten - Bugzilla nutzen mit einer Software wie
beispielsweise "NVDA" ist NICHT MÖGLICH !!!
Ich kann, resultierend aus dieser kurzen "NVDA"-Erfahrung, nur
empfehlen, sich mal "NVDA" zu installieren und das Ganze hautnah zu
erleben und Irmhilds Aussage
"[...] Deine Mail liest sich, als wenn sich die Katze (LO ist für
Menschen mit Sehbehinderungen nicht vollständig zugänglich - um
Zugänglichkeit zu erreichen, müssen die Menschen mit Behinderungen
selbst mitarbeiten, zumindest für ihre Belange deutlich eintreten -
dazu müssen sie vorgegebene Tools nutzen, die ebenfalls nicht
(vollständig) zugänglich sind) ziemlich schnell in den Schwanz
beißen. Das kann es doch nicht sein, oder? [...]"
nur uneingeschränkt in allen Punkten zustimmen.
Dazu noch ein anderer Aspekt:
Das LO-Management sollte sich vielleicht auch mal vorstellen was
wäre, wenn nicht ausreichend vorhandene Barrierefreiheit in
LibreOffice zum Ausschlusskriterium des Einsatzes von LibreOffice in
der öffentlichen Verwaltung würde ?
Und wer es noch nicht wissen sollte: In öffentlichen Verwaltungen,
Ämtern, Institutionen et cetera wird Barrierefreiht SEHR ERNST
genommen. Was da nicht von den "Vorschriften" abgedeckt ist fliegt
raus - so einfach ist das.
Zur Zeit öffnen sich die "Akzeptanz-Türen" in den öffentlichen
Verwaltungen für OpenSource-Software aus unterschiedlichsten Gründen
(vgl. https://listarchives.libreoffice.org/de/users/msg23709.html ),
da sollte man nicht riskieren wegen nicht genügender Barrierefreiheit
ins Abseits zu geraten ...
Viele Grüße
Hans-Werner :-))
------ Originalnachricht ------
Von: "Irmhild Rogalla" <irmhild.rogalla@institut-pi.de>
An: users@de.libreoffice.org
Gesendet: 27.07.2020 17:07:34
Betreff: Re: [de-users] Barrierefreiheit in LibreOffice
Hallo Harald K.,
danke für die Infos zur Barrierefreiheit in LO.
Einige Anmerkungen/Fragen meinerseits dazu:
Dazu ist es aber notwendig, mit Bugzilla zu arbeiten. Ich kann mir gut
vorstellen, dass dies insbesondere bei Einschränkungen im Sehen eine
nicht unerhebliche Hürde darstellen kann. Und dann gibt es auch
noch die
Hürde, dass dort alles auf Englisch läuft ...
Bugzilla ist bisher nicht barrierefrei gemäß W3C-Richtlinien, so
dass eine Mitarbeit dort für Sehbehinderte wahrscheinlich schwer bis
unmöglich ist. Insofern ist die "Notwendigkeit" Bugzilla zu nutzen
hochproblematisch und führt mich zu der Frage, ob nicht
Accessibility in LO grundsätzlich einen (deutlich) zu geringen
Stellenwert hat.
Dies auch vor dem Hintergrund, dass es ja (wahrscheinlich) nicht nur
um die Behebung von Bugs geht, sondern "Zugänglichkeit" ein deutlich
größeres Thema ist, mit engen Zusammenhängen u.a. zur Usability.
Andererseits ist es für jemanden ohne Einschränkungen schwierig,
sich in
die Situation von Betroffenen hinein zu denken, insbesondere dann,
wenn
er die Hilfsmittel, wie Screen Reader, etc. nicht kennt oder benutzt.
Somit wird sich auch das Engagement in Grenzen halten, sich solcher
Bugs
und Verbesserungsvorschläge anzunehmen.
Eben, aber was folgt daraus bzw. sollte daraus folgen?
Deine Mail liest sich, als wenn sich die Katze (LO ist für Menschen
mit Sehbehinderungen nicht vollständig zugänglich - um
Zugänglichkeit zu erreichen, müssen die Menschen mit Behinderungen
selbst mitarbeiten, zumindest für ihre Belange deutlich eintreten -
dazu müssen sie vorgegebene Tools nutzen, die ebenfalls nicht
(vollständig) zugänglich sind) ziemlich schnell in den Schwanz
beißen. Das kann es doch nicht sein, oder?
Viele Grüße
Irmhild
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