Hallo Ulrich, *,
2012/12/1 Ulrich K. <ulrichkarim@gmail.com>:
Christian Lohmaier <lohmaier+ooofuture <at> googlemail.com> writes:
[sich darum kümmern, dass $lieblingsbug nicht vergessen wird]
Ja, das kostet Zeit und geht nicht automatisch. Aber wie schon
geschrieben: Wenn es die eigene Zeit nicht wert ist, dann erst recht
nicht die Zeit der Entwickler.
[...]
[ironie]
Klar, wenn Fehler nicht (zeitnah) behoben werden, immer mehr werden,
überhaupt entstehen usw.liegt es immer nur an den Anwendern (← bequem, faul,
unwillig sich einzusetzen, ...).
Fehler werden nicht immer mehr. Es gibt die Releases ja, weil bugs
gefixed werden. Sind halt nur nicht die, die dich jucken. Sondern eben
solche, die von anderen als wichtiger erachtet wurden.
Ganz besonders schwer ist den Anwendern anzulasten,
dass alle 4 Wochen eine neue Version raus geworfen werden MUSS,
und deswegen zwangsläufig auf die gewünschte Qualität
nicht geachtet werden kann.
Das ist Schwachsinn, denn das sind bugfix releases. die Versionen mit
"neuen bugs" kommen nicht alle 4 Wochen. Aber dass es daran liegt ist
auch ein Märchen, aber wenn du das glauben willst bitte.
Ob alle 2 Jahre ein Release mit 50 schlimmen neuen Bugs rauskommt,
oder alle halbe jahre eines mit 5 - was ist dir lieber?
Ach wie einfach und schön die LibreOffice-Welt wäre,
gäbe es nicht die Anwender.
[/ironie]
Jaja. Deine Zeit ist also wichtiger als die der anderen. Deine Bugs
sind die wichtigsten der Welt. Deshalb muss jeder sofort die Arbeit an
was auch immer einstellen und sich nur um deinen Bug kümmern. Ohne
dass man das den Personen mitteilt, denn der Bug ist ja so wichtig,
der muss sich selbst via Telepathie in die Hirne der beteiligten
einbrennen.
Der Unterschied zu der Zeit unter Oracle und Sun ist der, dass es
jetzt tatsächlich auf die eigene Mitarbeit ankommt, und das nicht nur
mehr oder weniger Augenwischerei ist. Und ja, in der Zeit, in der
damals ein RC nach dem anderen erstellt wurde, gibt es anstattdessen
die .0 und die .1 und ggf. auch die .2er Versionen-
Aber deshalb gibts schließlich die Release notes und die known bugs
Sektion und den Hinweis, dass diese Versionen nicht ohne
in-house-prüfung für größere Deployments geeignet sind.
Ja, die "Stopper" bugs (um in der alten OOo-Terminologie zu bleiben)
erreichen so mehr Endanwender, die sich deswegen auch lauthals
beschweren. (weil wiegesagt das .0er Release nicht "perfekt" sein
muss, denn auch die ach-so-tollen, ewig in der QC-phase steckenden
OOo-releases hatten noch gravierende bugs, man stelle sich das einmal
vor)
Es bleibt dabei: Ist dir deine Zeit dafür zu schade, einen sauberen
Bugreport zu schreiben, oder dafür zu sorgen, dass er auf dem Radar
der Entwickler landet, dann ist das dein Problem. (und das war auch
schon bei OOo nicht anders). Wenn das nicht geschieht, dann werden
eben andere Bugs gefixed. Ist ja nicht so, dass es die micro-Releases
einfach nur so gibt, ohne dass sich was am Code geändert hätte.
Wer sich nur beklagt, aber selbst keinen Finger rührt, der hat einfach
Pech gehabt, so ist es einfach.
Oder man hat Glück, und die Anliegen decken sich mit den Interessen
eines QA-Helfers oder der breiten Masse (dann wird schon jemand dabei
sein, der die Issues voranbringt).
Von nichts kommt nichts. Und die Entwickler sind nicht faul - im
Gegenteil. Nur wo auch tatsächlich was geändert wird, kann es
Nebeneffekte (neue Bugs) geben.
Ganz besonder toll sind die User, die einen Fehler in der .0 Version
bemerken, sich lauthals darüber beschweren, die Antwort bekommen
"schreib einen Bugreport", das dann aber nicht tun. Dann bei der .1
dasselbe Spiel. So läuft es einfach nicht.
Es gibt keinen Mangel an Bugreports. Den gab es auch bei OOo nicht.
Ja, die QA-Abteilung war bei OOo am Ende groß und der kern der
QA-Freiwilligen bei LibreOffice ist im Vergleich dazu ziemlich klein -
aber bis dahin hat es auch gute 8 Jahre gedauert, und auch trotz der
großen QA gabs immer noch viel Frust & Bugs.
Wenn einem Dienstleister für seine x-hundert oder x-tausend ein Bug
ein Dorn im Auge ist, dann hat er 4 Möglichkeiten:
1) nichts tun, irgendwann wird der Fehler schon behoben sein, bis
dahin kann ich ja unproduktiv rummeckern.
2) den Entwicklern zuarbeiten, sprich bug schreiben, rausfinden wann
der Bug eingeführt wurde, sich darum kümmern, dass er im
entsprechenden most-annoying-bug landet (sprich: hauptsächlich Zeit
investieren)
3) den Bug selber fixen, bzw. einen anderen Dienstleister damit
beauftragen einen Fix zu schreiben (sprich: hauptsächlich Geld
investieren)
4) LibreOffice den Rücken kehren und mit einem anderen Projekt sein
Glück versuchen - aber ob er damit besser fährt steht auf einem ganz
anderen Blatt.
ciao
Christian
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