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Hallo Herbert, *,

Am 11.06.2018 um 19:44 schrieb Herbert Thomson:
Hallo zusammen,

wie ich sehe hat mein Beitrag durchaus einen Nerv getroffen. Ich danke
für die zahlreichen Antworten.

Vorweg erst einmal die Bugs, auf die ich mich beziehe und ein paar
kleine Erläuterungen dazu. Irgendwie wurden die Links durch den
Mailversand gelöscht. Überall dort, wo im meinem Text Worte ohne
Leerzeichen aneinander sind, war ursprünglich ein Link. Hier nun die
Verweise in Textform.

https://bugs.documentfoundation.org/show_bug.cgi?id=62408
Dieser Bug existiert seit 5 Jahren. Es geht darum, eine neue
Schnittstelle von Windows zu nutzen, um auf neuere Codecs zugreifen zu
können. Dort hat sogar schon jemand gesagt, welchen Quellcode man ändern
müsste, damit das funktioniert und dass jetzt nur noch jemand gefunden
werden müsse, der das umsetzt. Dennoch konnte der Bug in den 5 (!)
Jahren nicht gelöst werden. Stattdessen muss man sich einen (nicht sehr
professionell aussehenden) 3rd-Party-Filter installieren, der die neuen
Codecs auch für alte Windows-Schnittstelle verfügbar macht. Das erzeugt
zusätzlich Abhängigkeiten und Fehlerquellen und macht das ganze höchst
fragil.

https://bugs.documentfoundation.org/show_bug.cgi?id=118091
Das ist der Folge-Bug, weil (was für eine Überraschung) ich selbst mit
diesem Filter keine Videos abspielen kann in einer Präsentation.
Resultat ist, dass ich zum jetzigen Stand keine Videos einbetten kann,
gar keine, null Chance.
Das ist eben das Problem, wenn anstatt es zu einmal gescheit zu
programmieren, immer nur ein Flicken nach dem anderen angebracht wird
und die Funktionen dann nur unter ganz bestimmten Bedingungen
funktionieren (Installation zig Zusatzprogramme etc.)
Danke. :-)

https://wiki.documentfoundation.org/ReleaseNotes/6.1#Impress_.26_Draw
Das ist der Changelog von Impress in Version 6.1, der zeigt, dass der
Fokus wohl auf dem erstellen neuer Designs zu liegen scheint.
 Stopp. Hier muss ich kurz ansetzen:
Es fokussiert sich kein "Team" auf irgendwas um anderes außer Acht zu lassen.
Es gab schlicht ein paar tolle Designs, die wir mitliefern dürfen.
Danke an den / die Designer dafür, hat aber mit dem Entwicklungsprozess (Code)
als solchen und deren jeweiligen Entwickler nichts zu tun.

 Zu den Antworten möchte ich noch folgendes ergänzen:
Es mag zwar sein, dass einige Leute LibreOffice sehr zufrieden einsetzen
und dass andere Funktionen gut funktionieren, aber das nutzt mir nichts.
Video-Einbettung ist für mich eine unerlässliche Funktion, da ich mit
Videos zu tun habe und Ergebnisse meiner Arbeit in der Präsentation
zeigen können muss, was durchaus zu den Standardfunktionen einer
Präsentationssoftware gezählt werden kann. Daher hat LibreOffice in der
aktuellen Form auch einen Nutzwert von 0 für mich. Das ist wie wenn mir
jemand ein Auto anbieten würde, das keine Bremsen hat. Es mag sein, dass
in das Entwickeln der restlichen Elemente sehr viel Arbeit geflossen ist
und dass die Leute, die diese Elemente gemacht haben, auch sehr
talentiert und engagiert sind. Aber in der Summe ist das dann für mich
unbenutzbar und hat somit keinen Wert.

Es wurde gesagt, dass die Entwickler von LibreOffice alle freiwillig
arbeiten und jeder das macht, worauf er Lust hat. Aber man sollte sich
mal überlegen, wie so eine Haltung auf der Benutzer-Seite ankommt.
Das hat nichts mit falscher Haltung zu tun, sondern auch mit den jeweiligen Fähigkeiten und Kapazitäten.
Kurz gesagt, wir haben das Problem fast aller OpenSource-Projekte:
schlicht zu wenig Leute mit zu wenig Zeit und das in allen denkbaren Gebieten. Meine persönliche To-Do-Liste reicht locker für die nächsten anderthalb Jahre. Und ich entwickle keinen Code (außerhalb meinen Fähigkeiten), kann bei der Sache also auch nicht helfen. Und keiner der Entwickler kennt die gesamte Codebase, geschweige denn, wie sie funktioniert.
Die Ursprünge reichen in die StarOffice-Zeit hinein... .
  Das
senkt natürlich meine Motivation, hier zu spenden, wenn ich damit - in
anderen Worten - nur das (Programmier-)Hobby anderer Leute finanziere,
bei dem, wenn ich ganz viel Glück habe, etwas brauchbares raus kommt
aber ansonsten niemand sich zu irgendwas verpflichtet fühlt. Und wenn
ich dann empirisch beobachte, dass da eben nach über zig Jahren
tatsächlich immer noch nichts brauchbares raus kommt, dann werde ich
doch mein (knappes) Geld nicht dazu verwenden, es in ein für mich
wahrgenommenes Fass ohne Boden zu werfen. Sondern dann müssen erst
einmal die strukturellen Probleme behoben werden.
Wenn man von falschen Annahmen ausgeht, kann man auch nicht zu den richtigen Schlussfolgerungen kommen. ;-) Ich meine nicht, dass "alles in Butter" ist und das kein Potential zu Verbesserungen da ist, nur die Struktur dieses Projektes ist ein klein wenig anders, als Du Dir das vorstellt.

Ich gebe Dir Recht, dass das Gießkannenprinzip,
in der Hoffnung, das das Richtige wächst , hier nicht funktioniert.
An dem Thema sind wir (die TDF) dran, technisch wohl kein größeres Problem, aber die juristischen Fallstricke... .
Viele Grüße,
Herbert
--

Regards / Mit freundlichen Grüßen

Sophia Schröder
---
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LibreOffice.org
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