Hallo Herbert, *,
sorry wenn ich mich da auch mit auf den Schlips getreten fühle,
aber das ist wie bei vielen anderen Dingen auch, Mitmachen entscheidet.
Am 15.06.2018 um 19:06 schrieb Herbert Thomson:
Hallo Andreas und alle anderen,
es ist eben _nicht_ mit der Installation dieses Codecs getan, weil
irgend eine Komponente wohl nicht mit der anderen kompatibel ist.
Und ich habe kein Problem mit der Tatsache an sich, dass ich mir
Zusatzprogramme installieren muss.
Doch ich habe hier aus der Entwicklerperspektive bemängelt, dass das
Verlassen auf mehrere Stufen von Fremdbibliotheken
(Fremd-MS-Schnittstelle und obendrauf noch ein Fremd-Plugin, also
doppelt "fremd" sozusagen) die Sache eben sehr fragil macht und genau
für diese Ärgernisse hier sorgt. Auf den Developer-Rechnern kann eine
ganz andere Version der Schnittstelle und/oder des Codecs vorhanden
sein, und es ist wohl nahezu unmöglich, sämtliche Kombinationen aus
LO-Version, Schnittstellen-Version und Codec-Version zu testen. Hier
haben wir bereits kubisch viele Kombinationen. Und das kommt eben daher,
wenn man nur Frickel-Lösungen macht, anstatt es richtig zu implementieren.
Ich habe keine Ahnung, wie man es "richtig" oder überhaupt implementiert,
sinnvolle Codebeiträge aus Entwicklersicht würden sicherlich da besser
helfen als "Hau drauf!"
Mal die lizenzrechtlichen Probleme mit Codecs kurz außen vor.
Die erste und naheliegendste Möglichkeit wäre, einfach die neuere
Schnittstellen-Generation zu verwenden, für die man keine Codecs
braucht. Damit fiele eine Fehler-Dimension weg.
siehe oben
Noch besser, und das habe ich auch in dem Bug-Report vorgeschlagen, wäre
es, die Multi-Media-Funktionen einfach selbst mitzuliefern. Ich hatte
das freie, programmunabhängige ffmpeg vorgeschlagen. Das ist ein
Wunder-Tool, was nahezu jedes Format kann. Aber wahrscheinlich könnte
man auch direkt den VLC-Player nehmen. Dann hat man nicht nur Decoding,
sondern auch Wiedergabe gelöst. Das müsste man einfach Plug-&-Play-mäßig
in LibreOffice einbinden - aufgrund der freien Lizenz kann man es auch
direkt mitliefern - und schon habt ihr sämtliche Fehler-Dimensionen
eliminiert, weil man ja dann eine feste Version mitliefern, die
unabhängig davon ist, wo es der Konsument installiert.
Wenn das alles nur so einfach wäre wie du dir das vorstellst... . *seufz*
Konjunktive lösen auch keine Probleme.
Aber wieso ist für solche visionären Überlegungen kein Raum, wieso steht
Visionen wie etwas am Besten zu funktionieren hat haben wir alle,
nur die konkrete Arbeit an der Umsetzung obliegt halt jedem/r im Projekt
selbst.
das nicht auf der Agenda? Klar, das wäre ein durchaus größerer Umbau der
Software. Aber hier ist wohl auch wieder das Problem falscher
Prioritäten oder fehlender Strukturen... So etwas wie ein
Langzeit-Development-Branch wäre nicht schlecht.
Nennt sich "master"- und bei Dingen, die eventuell länger dauern,
"feature"-Branch.
Und was ich in den letzten Jahren schon an Umbau- und Aufräumarbeiten
mitverfolgt habe, Respekt.
Bei Firefox werden z.B.
drei bis vier zukünftige Branches parallel entwickelt, und was die dort
mit Quantum auf die Beine gestellt haben, was sicher mehrere Jahre
Vorlauf gebraucht hat, obwohl man zwischen drin immer wieder jeden Monat
ne neue Version raus gebracht hat, ist schon erstaunlich. Wobei Firefox
wiederum das Problem hat, dass von oben herab irgendwelcher
Schwachsinns-Features ausgedacht werden, wie Firefox Hello, was nur
Ressourcen kostet, und später wieder entfernt wurde. Ich sage das, weil
es zeigt, dass das setzen der Prioritäten tatsächlich nicht trivial ist
und sehr vieler guter Überlegungen bedarf. Das ist mir bisher bei sehr
vielen Open-Source (aber auch proprietärer Software) aufgefallen. Und
das meine ich nicht nur in dem Sinne, welches Feature denn jetzt konkret
gemacht wird, sondern auch auf der Meta-Ebene, also dass man die
richtigen Strukturen bereitstellt, sodass sich die Software dann im
gewünschten Sinne entwickelt, wie z.B. das oben erwähnte Beispiel mit
dem Langzeit-Development-Branch. Das ist durchaus etwas, was man
beeinflussen kann, auch wenn die Entwickler alles nur freiwillig machen.
siehe oben
...Jetzt ist der Text doch ein wenig länger geworden, aber nachdem hier
Lügen über mich verbreitet werden (wie dass ich mich nur aufrege, weil
ich einen Codec installieren müsse), musste ich einfach nochmal schreiben...
Nun jede(r) hat seine/ihre eigene Sicht.
Und die stimmt nicht immer oder eher selten mit den gegebenen Fakten
überein. ;-)
Und Danke für die Anregungen im Übrigen. :-)
Grüße,
Herbert
Am 14.06.2018 um 18:02 schrieb Andreas Säger:
Am 14.06.2018 um 16:29 schrieb Jörg Schmidt:
Hallo Thorsten, Andreas,
mmh ... ich habe jetzt nochmal die Email von Andreas gelesen, kann sein das ich
seine Sicht falsch verstanden hatte, denn ich nahm bei meiner Antwort noch an, das
Andreas seinerseits annahm der Nutzer wäre nur zu faul die Codecs zu installieren,
mutmaßlich ging es aber Andereas auch um den 'Auftritt'.
Gruß
Jörg
Es nervt manchmal wenn ein so "fettes" Projekt wie LibreOffice nicht
perfekt in das jeweilige Betriebssystem integriert ist. Geht mir unter
Linux auch oft so. Aber sich wegen eines eher selten genutzten
Multimedia-Features dermaßen aufzuspulen wenn das Problem mit einem
Download von 14,1 MB zu lösen ist finde ich dann doch etwas befremdlich.
Ich weiß auch nicht, was an dem genannten Codec-Paket jetzt fragwürdiger
sein soll als an dem ganzen Schrott, den man von MS ungefragt und
gigabyteweise auf die Platte geblasen kriegt
(sorry, ich kämpfe an meinen Wochenenden mit Windows10 auf Rechnern, die
eigentlich zum Arbeiten bestimmt sind und bin zugegebenermaßen total
angefressen).
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Regards / Mit freundlichen Grüßen
Sophia Schröder
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