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Hallo Thomas,

die TDF (= "Entwickler" von LO) stellt zurzeit kein deutschsprachiges Tutorium zur Verfügung. Allerdings wird aktuell an einem Kapitel Base für das Handbuch "Erste Schritte" gearbeitet. Desweiteren ist mittel- bis langfristig die Erstellung eines Komponenten-Handbuchs "Base" angedacht. Beide Aussagen helfen Dir nicht weiter. Ich weiß. Aber ich wollte Deine Anfrage nicht im Raum stehen lassen. Außerdem zeigt Deine Anfrage, dass Base als LO-Komponente nicht entbehrlich ist. Wenn Du keine Antwort erhälst und Du Lust/Zeit hast, möchte ich Dich bitten, ein knackige Schilderung des Problems bzw. des Feature-Wunsches auf der de-discuss-ML zu posten. Dort werden wir dann diskutieren, wie diesbezüglich weiter verfahren wird. Bei einem Bug oder fehlendem Feature wird es auf einen Report bei Bugzilla hinauslaufen.

Gruß

Jochen


Am 26.10.2011 15:08, schrieb El_Grande@kaffeeschluerfer.com:
Hallo, Liste!

Vorab die [[Hauptfrage]] - vielleicht erübrigt sich damit ja schon der
ganze Rest. Ich steige derzeit in Base ein, bin noch arg am Rudern,
stelle hier aber nur sehr ungern totale Noob-Fragen. Gibt es irgendwo im
Netz ein gutes Tutorium zur Erstellung einer Datenbank, Bearbeitung von
Tabellen, Formatierung von Formularen usw.? Der Gugel hat mir bislang
noch nicht geholfen.

Hier die allgemeine Lage:

Ich befasse mich beruflich damit, alte Handschriften in einer
nicht-europäischen Sprache zu katalogisieren. Nachdem ich vor kurzem von
MSO auf LO umgestiegen bin (von Word auf Writer) und unsere
Arbeitsprozesse auch mal gründlich überdacht habe, habe ich
festgestellt, dass unserem Projekt besser gedient wäre, wenn wir unsere
Daten in eine Datenbank statt in eine einfache Textdatei eingeben -
schließlich kann man ja auch aus einer Datenbank ggf. Berichtstexte
expnortieren. Das habe ich mit der Projektleitung besprochen und jetzt
mal mit der Vorarbeit dafür begonnen - so quasi als Vorreiter. Folglich
versuche ich gerade, unsere hiesigen Prozesse von Writer auf Base als
Arbeitsmittel umzustellen.

... und hier die aktuellen Probleme:

[[2. Frage:]] Ein kritisches Problem: Zwar können etwa 90% der
aufzunehmenden Aspekte zu einfachen Texteinträgen, Integerwerten und
Ja/Nein-Abfragen standardisiert werden, aber ganz ohne Textverarbeitung
kommen wir nicht aus. Es geht vor allem um die Transliteration der
Incipit- und Explicit-Bereiche unserer Handschriften: hier brauchen wir
unbedingt die Möglichkeit, in die Formularfelder diakritische
Sonderzeichen einzugeben - lateinische Buchstaben mit Balken, Punkten
usw. drunter und drüber. Die passende Schriftart ist natürlich da und
für den Writer bereits mit Tastaturkürzel-Makros eingerichtet. Da etwa
ein Drittel jedes Textes aus solchen Zeichen besteht, würde alles andere
als die Lösung Makros + Tastaturkürzel den "Workflow" zerstören - die
Eingabe soll flüssig im Zehnfingersystem möglich sein. Zudem muss eine
Änderung der Zeichenfarbe (nur für einzelne Zeichen innerhalb eines
Textes) möglich sein. Das ist das Wichtigste; extrem wünschenswert wäre
es auch noch, wenn man innerhalb eines solchen Texteingabefeldes mit
Tabulatoren operieren könnte, ohne dass dies mit der Navigationsfunktion
der Tabulatortaste innerhalb eines Formulars interferiert. Spätestens
beim Export in einen Bericht soll die Formatierung sauber darstellbar sein.

Die Formularbearbeitung von Base findet ja innerhalb des Writer statt.
Die Eingabe der Texte rein auf Writer-Basis hat bislang schon recht gut
funktioniert - da lassen sich dann hunderte Datensätze (nur eben
unreferenziert) problemlos und druckreif in eine einzige Datei packen,
die die Bearbeiter dann untereinander austauschen können. Es muss doch
möglich sein, das entsprechend auch in eine einzige Datenbank zu packen,
eine einzige Datei ohne einen Rattenschwanz Hunderter damit verlinkter
Textdateien. Überdies werden die betreffenden Felder mehrmals im
Nachhinein modifiziert. Wäre ein echter Abtörner, wenn man den
Feldinhalt bei jedem Fitzelchen, bei jeder Mini-Veränderung zwischen dem
Base-Formularfeld und einer Writer-Datei hin- und herkopieren müsste,
nur weil das mit der Bearbeitung in Base nicht klappt.

[[3. Frage:]] Ich bin derzeit noch mit der Gestaltung der Datenbank
beschäftigt. Ich gebe meine Datensätze bereits ein, werde aber mit
Sicherheit noch das eine oder andere Feld nachträglich hinzufügen
müssen. Diese Möglichkeit sollte uns auch dann noch zur Verfügung
stehen, wenn die Zahl der bereits bestehenden Datensätze in die Hunderte
geht. Möglichst auch, ohne dass man bestehende Tabellen und Formulare
jedesmal von Grund auf neu erstellen muss. Mir scheint nun, dass man
nach der Erstellung einer Tabelle die Reihenfolge der Felder bzw.
Spalten nicht mehr so verändern kann, wie ich es von Calc oder von
Writer-Tabellen gewohnt bin. In der Tabellenansicht ist das Verändern
der Anordnung kein Problem, aber da kann man dann (offenbar) keine
Eingaben machen. Also: wie verändere ich die Reihenfolge der Spalten in
einer Tabelle; oder wie öffne ich eine Tabellenansicht so, dass ich auch
Werte eingeben kann?

[[4. Frage:]] Angesichts dieser Schilderung: Lohnt es sich überhaupt,
mit diesem Versuch weiterzumachen, wenn ich mich eigentlich nur mit den
"festverdrahteten" Funktionen von Base auseinandersetzen will? Ich habe
derzeit keine Kapazitäten frei, mich mit der Programmierung von Makros
und derartigem Schnickschnack auseinanderzusetzen. Da würde ich dann
lieber mit dem weitermachen, wofür ich eigentlich bezahlt werde, und
zwar so, wie es bislang einigermaßen funktioniert hat. Statt auf einem
toten Pferd weiterzureiten, oder mich in die Programmiererei zu
verzetteln, die nun wirklich weder mein Beruf noch mein Hobby ist ...
Informatiker haben wir hier jedenfalls nicht zur Verfügung, denn auf
deutschen Unis hat man "für sowas" normalerweise kein Geld. Derzeit ist
hier auch kein enthusiastischer HiWi in Sicht, der sich gerne mal für
wenig Geld in den Burnout treiben lässt. (Nicht, dass ich das gut fände...)

Wenn ich unsere Arbeit auf ein Base-Eingabe-Formular umstellen könnte,
so dass die Daten hinterher referenziert und noch dazu in einem offenen
Format vorliegen, wäre das quasi die Killer-Applikation - damit könnte
ich wohl auch andere Kollegen zu LO rüberziehen. Außerdem ist unser
Projekt nur eines von vielen in einem Verbund, und wer weiß, wie all das
bei unseren Schwesterprojekten ankommt.

Danke schon mal, und liebe Grüße -

Thomas


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