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Am 01.11.2010 14:14, Alexander Dick wrote:


Guten Tag,

nachdeem ich in einem Forum auf das neue Libre Office aufmerksam wurde
und festzustellen glaubte, dass dessen ACCESS-Äquivalent im Gegensatz
zur Datenbankversion von OpenOffice 3.1.1. wirklich WIE ACCESS arbeitet
und nicht wie die alte MS WORKS Datenbank, lud ich die
Installationsdatei von Libre Office auf meinen PC.


Tach auch,
Du hast Recht. Base arbeitet *WIE* Access. Es verbindet sich mittels herstellerspezifischen Treibern mit einer Datenbankengine und es kommt auch mit einer eigenen Datenbankengine (MS Jet bzw. HSQLDB), die *dokumentenähnliche* Datenbankstrukturen in einer einzigen Datei zusammenfasst. Genau so wie Du Deine MySQL-Datenbank in Access mittels MySQL-Treibern verwenden kannst, kannst Du die Nutzerdaten einer Jet-Datenbank mittels Microsoft-Treibern in Base bearbeiten, in Base Abfragen, Formulare und Berichte erstellen und die Daten in beliebigen Officedokumenten als Kalkulationsgrundlage oder Serienbriefliste verwenden (oder wofür auch immer).
Es gibt kein Access-Äquivalent in OpenOffice.org!
Der Hauptunterschied beläuft sich wahrscheinlich auf ein paar dutzend Millionen Entwicklungskosten. Grob gesprochen, verbindet Base eigentlich nur ODF-Dokumente mit Datenbanken von Fremdherstellern. Zusätzlich kommt Base noch mit ein paar (mangelhaften) Treibern für Tabellenkalkulationen, dBase, csv und ähnliche Pseudo-Datenbanken. Das Produkt was man als Datei-Datenbank in Base erstellen kann, verbindet eine im "Dokument" eingebettete HSQLDB und ist für produktiven Einsatz unbrauchbar. Miese Performance, und katastrophale Sicherheit werden mit einem Minimum an Bequemlichkeit erkauft. Das liegt daran, dass das "Base-Dokument" eigentlich ein Add-On darstellt, das jedesmal installiert wird wenn Du nach dem Öffnen erstmalig auf die Daten zugreifts. Kommt es beim Öffnen eines Formulars oder Berichts zu einem Absturz wärend die HSQLDB noch extrahiert wird, sind Deine Daten futsch. Kommt es zum Absturz irgendeiner Officekomponente bevor die Datenbank zurück ins Dokument geschrieben wurde, ist die Sitzung ersteinmal futsch. Für Demozwecke und zum Üben ist die eingebettete HSQLDB wirklich ganz brauchbar, jedoch solltest Du wirklich in Betracht ziehen, eine Datenbank mit einem professionelleren Tool zu erstellen, um Base dann mit der fertigen externen Datenbank zu verbinden. Mit der richtigen Grundlage ist Base als reines Frontend eigentlich gar nicht so Übel (aber nur wenn man bereit ist, auch mit nicht ganz so ausgereifter Software sinnvoll zu arbeiten. Es ist überhaupt nix für Nörgler und Ästheten). http://hsqldb.org ist die Datenbank, die in Base integriert wurde. Dieselbe Datenbankengine lässt sich auch als alleinstehender Datenbankserver mit Base-Frontends verbinden, was wesentlich besser funktioniert als die eingebettete HSQLDB.

Grüße,
Andreas Säger


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