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Hallo Hans-Werner,

Am 23.09.22 um 20:37 schrieb OoOHWHOoO:
Hallo Andreas,

so einfach ist das leider nicht:

[1] Es kommt darauf an, welchen Vertrag das Land Schleswig-Holstein
mit dem Dienstleister geschlossen hat UND für welche
LibreOffice-Version sich das Land Schleswig-Holstein entschieden hat:
»LibreOffice COMMUNITY« oder »LibreOffice ENTERPRISE«.

wenn Du explizit zu LibreOffice migrieren willst als Land/Kommune, wirst
Du nur LibreOffice Community nehmen können. Eine spezielle
Enterprise-Version von LibreOffice gibt es nicht. LibreOffice ist (auch
mit dem Zusatz Community) für den Einsatz für alle Bereiche geeignet. Es
wurde scheinbar versucht, etwas anderes zu suggerieren:
https://listarchives.documentfoundation.org/www/board-discuss/2022/msg00940.html


[2] TDF hat - etwas blauäugig, so meine persönliche Meinung - darauf
gesetzt, dass sich Schulen, Behörden, Firmen , ... für »LibreOffice
ENTERPRISE« entscheiden (
https://www.libreoffice.org/download/libreoffice-in-business/ ), was
diese aber ( leider meistens ) nicht tun, denn was man da spart, kann
man für etwas anderes ausgeben wie z.B andere (dringend benötigte)
Dienstleistungen, Hardware oder was auch immer. Sparpotenziale werden
(knallhart) ausgeschöpft, insbesondere bei staatlichen Einrichtungen.

Wie gesagt, die Community-Version ist auch für Enterprise geeignet. Sie
ist nicht in ihren Funktionen reduziert. Allerdings gibt es bisher
keinen Langzeit-Support (auch nicht gegen Bezahlung) für LibreOffice.

Für den Einsatz im Unternehmensbereich (zumindest mittlere bis größere
Umgebungen) werde ich solchen Support benötigen. Das sollte auch einem
Land/Kommune klar sein und dies daher sicherstellen (entweder durch
hauseigenen Support oder durch eingekauften). Wenn das nicht
sichergestellt wird, schadet das letztlich auch dem Produkt und der
Community).


[3] Wenn sich das Land Schleswig-Holstein, um Kosten zu sparen, für
»LibreOffice COMNUNITY« entschieden hat, was seitens der TDF nicht
verboten ist, dann ist der Dienstleister wohl »aus dem Schneider«,
denn dann ist es eben nicht seine Aufgabe, Fehler in LibreOffice zu
beheben. Ein Dienstleister tut nur das, wofür er vertraglich
verpflichtet ist.
Wie gesagt, es gibt nur die Community gebrandete Version. Das Land muss
sich um eine ordentliche Einführung der Software kümmern und
entsprechende Verträge abschließen und Dienstleistungen einkaufen. Die
LibreOffice Community ist nicht dazu da, den nicht eingekauften Support
zu ersetzen. Es müsste vielmehr anders herum sein, dass das Land zur
Community und Entwicklung beiträgt (auch finanziell durch Aufträge zur
Programmierung).

[4] Es ist sicherlich richtig, das TDF LibreOffice-Entwicklung
»einkauft«, es ist aber genauso richtig, dass sehr viel Entwicklungs-,
Fehlerbehebungs- und Dokumentationsarbeit von Freiwilligen geleistet
wird. Was da jetzt überwiegt, kann ich allerdings nicht sagen, das
weiß TDF.
Es ist aktuell so, dass der Großteil der Programmierbeiträge von
Eco-System-Firmen aufgrund von bezahlten Aufträgen kommt. Die
Dokumentation, Übersetzungsarbeit, Marketing etc. wird überwiegend von
Freiwilligen geleistet (teils mit Unterstützung von TDF-Mitarbeitern).

[5] Meine persönliche Meinung: Das Problem ist weder das Land
Schleswig-Holstein noch der vom Land Schleswig-Holstein beauftragte
Dienstleister. Das Problem liegt in der Freiwilligkeit »LibreOffice
ENTERPRISE« zu nutzen oder eben auch nicht. Da hat TDF - und das ist
KEINE Schuldzuweisung - noch nicht den »richtigen Dreh« gefunden. Aber
das muss nichts heißen. Ich träume mal: Schleswig-Holstein -> Habeck
-> BMWK - Fördergelder :-)) Vielleicht sollte TDF mal ausloten, ob da
»was geht« ( inwieweit eine »gemeinnützige rechtsfähige Stiftung des
bürgerlichen Rechts« vom BUND gefördert werden kann, keine Ahnung )
... und sicherlich ist es dabei auch hilfreich, wenn LibreOffice im
Land Schleswig-Holstein eine »gute Figur« macht und Nutzer von
LibreOffice die tolle Nutzer-Unterstützung durch das LibreOffice-Forum
- ihrem »Dienstherrn« - kommunizieren.
Wie bereits erwähnt, es gibt keine spezielle Enterprise-Version von
LibreOffice. Alle Open Source Projekte und auch LibreOffice leben davon,
dass die Nutzer auch etwas (je nach Möglichkeit) wieder in das Projekt
zurückgeben. Es ist auch absolut wichtig zu verstehen, dass
Lizenzkostenfrei nicht bedeutet, dass man auf die Standards für die
Einführung von Software im Unternehmen verzichten kann. Wer so vorgeht,
schadet letztlich allen Beteiligten und dem Produkt.

[6] Die Forum-Mitglieder sind erwachsene Menschen, die sich hier
freiwillig einbringen und anderen - wem auch immer - helfen, wenn
möglich - und das ist wunderbar :-))

Das ändert aber nichts daran, dass eine Projekt-Mailingliste nicht der
Ersatz für eine ordentliche Softwareeinführung im Unternehmen mit
entsprechenden Support-Verträgen sein kann. Das wurde und wird von
vielen Beteiligten regelmäßig kommuniziert.

Schönes Wochenende
Andreas

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