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Hallo Michael,

dass "untergeordnete Vorlagen nur die Einstellungen übernehmen, die sie nicht selbst definiert haben", gilt für manche Formatvorlagen, z.B. bei Calc für die Zellvorlagen und bei Writer für die Absatz- und Zeichenvorlagen. Aber diese Vorlagen sind ganz anders gebaut als die Dokumentvorlagen:

 * bei den genannten Formatvorlagen steht _im Dokument_ genau die
   Information zu den *in* der Vorlage gesetzten Attributen; die
   weiteren, von der übergeordneten Vorlage zu übernehmenden Attribute
   können leicht aus dieser ergänzt werden, da sie sich auch im
   Dokument befindet.
 * Eine Dokumentvorlage dagegen ist ein eigenes Dokument (mit der
   Endung .ots statt .ods), das getrennt vom daraus abgeleiteten
   Dokument gespeichert ist. Da ist die Beziehung natürlich viel
   unsicherer als im vorigen Fall: die Vorlage kann gelöscht, umbenannt
   oder verschoben werden. Ich habe es bei einer Dokumentvorlage
   ähnlich deiner "michael", die auf einer wie "master" beruht, für die
   Umbenennung ausprobiert: wenn ich master umbenenenne, wird die
   Vorlage nicht mehr gefunden, es kommt daher auch nicht die Frage, ob
   die Eigenschaften aus der Vorlage übernommen werden sollen.
   Der Eintrag in der ensprechenden xml-Datei (manifest.xml) im
   entpackten Dokument lautet übrigens: xlink:href="../master.ots"

Ich glaube ja, dass die Möglichkeit, dass eine Dokumentvorlage überhaupt mit einer anderen Dokumentvorlage verknüpft werden kann, nur deshalb besteht, weil man ja zunächst ein normales Dokument auf Basis der ersten - also in unserem Fall "master" - Vorlage erstellt, wobei die Information der Verknüpfung gespeichert wird, und erst danach eventuell dieses Dokument nach irgendwelchen Änderungen als Vorlage speichert; und zwar zusätzlich, das Dokument ist weiterhin geöffnet! Die Möglichkeit der Verknüpfung der zweiten zur ersten hätte also mit der Vorlageneigenschaft gar nichts zu tun. Wenn die Verknüpfung von Dokumentvorlagen beabsichtigt wäre, müsste das Problem des Löschen, Verschiebens und Umbenennens gelöst werden, was ja wohl nur mit vertretbarem Aufwand ginge, wenn master auch auf michael zeigen würde, was wiederum bedeuten würde, dass master sehr viele solche Zeiger auf alle abgeleiteten Dokumentvorlagen beinhalten müsste. Und dann müsste zusätzlich noch gelöst werden, wie man erkennt welche Attribute aus master stammen und welche aus michael, denn man nutzt ja wie gesagt ein normales Dokument, aus dem man zusätzlich eine Vorlage generiert, und in diesem normalen Dokument besteht kein Bedarf, diese Information zu kennen. Der Prompt, ob aus der Vorlage übernommen werden soll, beruht, soweit ich das sehe, einfach aus dem Vergleich des Änderungszeitpunkts in der Vorlage mit dem im Dokument gespeicherten Stand zum Zeitpunkt der Erzeugung des Dokuments aus der Vorlage (und wahrscheinlich dann auch dem überschriebenen Zeitpunkt bei einer eventuell früher schon einmal erfolgten Übernahme aus dieser Vorlage). Deine Annahme ist, wie man am entsprechenden Vorgehen bei den Formatvorlagen sieht, ja nicht unsinnig und hätte auch gewisse Vorteile. Aber das Verhalten ist wie gezeigt bei den Dokumentvorlagen deutlich schwieriger zu realisieren als bei den Formatvorlagen. Hinzu kommt, dass es andererseits wohl deutlich weniger Bedarf an hierarchisch gegliederten Dokumentvorlagen geben dürfte als das der Fall bei Zell-, Zeichen- und Absatzvorlagen ist. Deshalb wird wohl, wenn jemand sich darüber schon einmal Gedanken gemacht haben sollte, die Entscheidung gewesen sein, dass sich der Aufwand nicht lohnt und es wichtigere Erweiterungen gibt. Du wirst also nicht umhin kommen, deine drei "sekundären" Dokumentvorlagen einzeln anzupassen, wenn du den "master", der dann ja eher nur noch dazu dient, die gemeinsame Eigenschaft zu dokumentieren, ändern möchtest. Das wird aber sicher nicht häufig sein, ich denke, das ist zu verkraften.

Gruß

Gerhard

Am 16.12.2018 um 09:05 schrieb Hessler, Klaus-Michael:
Hallo Gerhard,

vielen Dank für die Rückmeldung.
vorsichtshalber schicke ich die Mail auch direkt, da ich nicht sicher sein kann, ob du die Liste abonniert hast
Danke, habe die Liste abonniert.

Ohne die Details ausprobiert zu haben: wenn du einen Master definierst hast, dann gelten die Angaben halt defintionsgemäß für alle untregeordneten Elemente.
Ja die oberste ist als Master für CALC definiert:

 * CALC Master: Das ist der Master für (alle) CALC-Vorlagen, ich habe zwei Seiten A4 hoch und A4 quer definiert mit Rändern etc. definiert. Kopf- und Fußzeile sind hier leer (d.h. unverändert). Die folgenden drei sind auf "CALC Master" gegründet:      o CALC Michael: Das ist "meine", ich habe eine Kopf- und Fußzeile mit Inhalte definiert und "meine" Standard-Schriftart.      o CALC Barbara: Das ist "ihre", anderer Name in der Kopfzeile und andere Schriftart.      o CALC Firma: Entsprechend mit noch weiteren, unterschiedlichen Definitionen.

Ich frage mich nun, wobei eine solche Abhängigkeit helfen könnte. Meine Annahme war, das die untergeordneten _nur_die Einstellungen übernehmen, die sie _nicht selbst definiert haben_; Beispiel

 * in MASTER:
     o definiert sind: Seitenränder für Hoch- und Querformat,
     o nicht definiert sind: Schriftart, Inhalt der Kopf- und Fußzeile.
 * in "Michael" und "Barbara" ist's grad umgekehrt:
     o definiert sind: Schriftart, Inhalt der Kopf- und Fußzeile,
     o nicht definiert sind: Seitenränder für Hoch- und Querformat.

Im Beispiel habe ich im Master den rechten Rand verändert und habe "Übernehmen?" bestätigt, auch um die Verknüpfung zu erhalten; natürlich sollten die nur in den untergeordneten vorhandenen Definitionen erhalten bleiben. Tatsächlich werden aber alle Definitionen übernommen und die Definitionen der Schriftart sowie Inhalte der Kopf- und Fußzeile sind futsch. Wenn ich unterstelle, das bei untergeordneten Vorlagen im Allgemeinen mehr Details definiert sind, als in der übergeordneten bei Bedarf geändert werden (mein Beispiel Rand rechts) frage ich mich, wann bzw. ob überhaupt jemals eine solche Abhängigkeit sinnvoll ist.

Danke, Michael





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