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Hallo zusammen!

Wie immer bin ich mit der Nachlese ein wenig spät dran, aber besser als nie! :-)

Vom 12.10. bis 15.10.2011 fand in Paris die 1. LibreOffice Conference statt.
Auch wenn es die erste Konferenz war, hatte es den Anschein, als hätte man die
Zählerstände einfach nur zurück auf Null gesetzt. Es war ein Wiedersehen vieler
alter Bekannter und Freunde und wie ich fand eine sehr produktive Zeit für das
Projekt.

Das deutsche Team war zahlreich vertreten und so nutzten wir zunächst unseren
Besuch in Paris für etwas Sightseeing, bevor es dann mit der eigentlichen
Konferenz losging. Am ersten Tag fanden zunächst einige interne Treffen statt,
ohne Vorträge oder Workshops. 

Der Konferenzort war recht ungewöhnlich und hatte wenig mit den bisher gewählten
Orten der OOo-Konferenzen gemein. Während es dort zumeist sehr festlich und
offiziell zuging, verbreitete die Pariser Conference eher einen Hauch von
Underground und erfrischender Unkompliziertheit. Es war beabsichtigt, diese
Konferenz hauptsächlich für das Projekt und die aktiven Community-Mitglieder
auszurichten, nicht für Business-Anwender oder andere Interessierte.

So verbrachten wir die meiste Zeit inmitten eines belebten Viertels in Paris in
"La Cantine". Man betrat einen offen gehaltenen Bereich mit Sofas und einer
kleinen Bar und stand wenige Schritte weiter schon im Haupt-Vortragsbereich. Nur
durch die herunter gelassene Leinwand war ein zweiter Vortrags-"Raum"
abgetrennt, in dem schätzungsweise 15 Personen Platz fanden. In der ersten Etage
gab es noch einen weiteren Vortragsraum, der durch eine kleine Wendeltreppe
erreichbar war.

Diese kaum vorhandenen Trennungen sorgten für eine recht bescheidene Akustik und
waren sicherlich auch für die Referenten nicht optimal, aber es entstand daraus
eine ausgelassene Stimmung und es fand sich viel Zeit für die wichtigen
Gespräche "zwischendurch". Ohnehin wurde die Planung oftmals recht flexibel
umgestellt. So wurde auch mal ganz kurzfristig ein Vortrag vorverlegt, in einen
anderen Raum gewechselt oder man änderte spontan das Thema. 

Am dritten Tag der Konferenz gab es zusätzlich zu "La Cantine" noch einen
zweiten Konferenzort, an dem die mehr technisch orientierten Vorträge
stattfanden. Da die beiden Orte recht weit voneinander entfernt waren, haben
sich die meisten für einen Ort entschieden und dort dann den gesamten Tag
verbracht. Ich selbst war nicht an dem zweiten Konferenzort, den Erzählungen der
anderen nach war dieser aber wieder eher "klassisch". Auch hier wurden die
Vorträge spontan geändert oder erweitert und es soll insgesamt sehr spannend und
informativ gewesen sein. 

Der letzte Tag der Konferenz fand wieder ausschließlich in La Cantine statt. Es
gab unter anderem interessante Vorträge zu den Programm-Modulen und den
geplanten Neuerungen in zukünftigen Versionen. Toll fand ich, dass die Zuhörer
oft direkt einbezogen wurden und so aus einem Vortrag spontan eine offene
Diskussionsrunde wurde.

Auch an den Abenden waren wir natürlich gut beschäftigt. Bis auf einen
offiziellen Empfang gab es aber kein durchgeplantes Rahmenprogramm. Der Empfang
war tatsächlich etwas "anstrengend". Die Getränkebar und das Buffet wurden erst
nach den Reden und Danksagungen eröffnet. Bis dahin warteten wir durstig und
hungrig nahezu 2 Stunden, bis wir feststellten, dass die Reden nur in
französisch und ohne Übersetzung gehalten wurden. Aber wir hielten tapfer durch.
:-)

Was ich eine sehr positive und zur Nachahmung empfehlenswerte Geste fand, war
dass zu dem Empfang auch Pariser Obdachlose eingeladen wurden, die sich an dem
Buffet bedienen durften. Auch wenn manch einer der anderen Teilnehmer zunächst
etwas irritiert war, so gab es zumindest kaum Reste vom Buffet, die hinterher
ohnehin nur im Mülleimer gelandet wären.

Am Freitag abend gab es eine Einladung zu einer Art "Underground"-Party, die in
einem besetzten Haus stattfand. Es gab Bier, Chips in Tüten und Pizza. Diese
Party passte perfekt zu der gesamten Veranstaltung und war einfach -
unkonventionell.

Natürlich haben wir viele Gespräche über Vergangenes und Zukünftiges geführt und
philosophierten über Was-wäre-wenn-Szenarien. Dazu beigetragen haben auch
gleichzeitig veröffentlichte Pressemeldungen über Bestrebungen im
OpenOffice.org-Projekt (oder in der Nähe davon), die für uns kaum
nachvollziehbar waren und dadurch für jede Menge Gesprächsstoff und
Spekulationen sorgten.

Insgesamt hat die Konferenz richtig viel Spaß gemacht und gab hoffentlich nicht
nur mir einen kräftigen Motivationsschub. Ich glaube, wir sind mit dem Projekt
auf dem richtigen Weg und wir sollten jetzt nicht locker lassen, mit gleicher
Energie weiterzumachen.

Die nächste Nachlese folgt sogleich...

Viele Grüße,


Jacqueline


-- 
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