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Hallo zusammen,

um es knapp zusammenzufassen:

Unter Windows ist es möglich, mit Base auf das
Datenbank-Manangement-System, dass Access verwendet, zuzugreifen und
damit auf die Tabellen im mdb bzw accdb(ab Version 2007)-Format. Der
dazu benötigte ODBC-Treiber wird von Windows - nicht vom Office -
mitgeliefert.

Unter Linux sieht das anders aus. Es gibt *keinen* entsprechenden
ODBC-Treiber für Linux von Microsoft.

Das Programm "mdbtools" ermöglicht ein Lesen der Tabellen - meines
Wissens nur der *.mdb Dateien. Für eine weitergehende Nutzung als
graphische Oberfläche ist es nicht geeignet.

Somit bleibt unter Linux nur das Reenginieren der Oberfläche oder das
Programmieren in eine der verfügbaren Makro-Sprachen.

Gruß

Mechtilde

Am 13.05.2013 16:51, schrieb Robert Großkopf:
Hallo Nino,

ich wollte eigentlich wissen ob man eine Datenbank-Anwendung (eigenes
Programm bestehend aus Formularen und) aus MS-Access in LibreOffice
übernehmen kann?

Nein, das geht nicht.

Eine Access-Datenbank kann zwar vom Datenbank-Modul LibreOffice Base aus
angesprochen werden, das geht aber nur mittels ODBC-Treiber. Access muss
daher auf dem betreffenden Rechner trotzdem installiert sein und laufen.

Kann eigentlich nicht sein. Ich habe noch nie eine Access-Datenbank
getestet, aber unter Linux gibt es z.B. die mdbtools und eine
entsprechende ODBC-Verbindung.
Außerdem gibt es hier einen Treiber für die direkte Verbindung, der aber
schon recht alt ist:
http://www.openoffice.org/dba/drivers/mdb/index.html

Auch was das Portieren von Anwendungen betrifft: Das in LibreOffice
verwendete StarBasic weicht von Microsofts VBA, vor allem in Bezug auf
das Objektmodell, recht stark ab, so dass eine Portierung - wenn
überhaupt - nur mit einem nicht unerheblichen Aufwand möglich ist. 

Nicht jede Datenbank muss zwangsläufig mit Makros daher kommen. Das geht
auch ganz gut ohne ...

Hier
wäre u.U. eine Neu-Programmierung die bessere Variante, zumal in
LibreOffice mittlerweile wohl auch unter Python programmiert werden kann
(ich habe es noch nicht ausprobiert).

Das Wichtige werden wohl die Daten sein, und an die kommt der User schon
ran. Abfragen, Formulare und Berichte müssen allerdings neu gebaut
werden. Hier ist sicher die Orientierung in Richtung der folgenden Foren
sinnvoll:
http://www.libreoffice-forum.de/viewforum.php?f=10
http://de.openoffice.info/viewforum.php?f=8

Bei Formularen gibt es da etwas unterschiedliche Nutzungskonzepte.
Access-Nutzer scheinen ein Listenfeld vor allem als Auswahlfeld zum
Filtern zu nutzen und wenig mit Tabellenkontrollfeldern zu tun zu haben
- wie gesagt: Access kenne ich nicht weiter, aber die Nachfragen in den
Foren lassen darauf schließen.


Hinzu kommt, dass die von Base verwendete interne Datenbank (HSQLDB) in
ihrer momentanen Version etwas langsam und fehlerträchtig ist, so dass
man LibreOffice Base zurzeit nicht unbedingt als "Standalone"-Datenbank
verwenden sollte. 

Langsam bei Datenmengen ab deutlich über 10000 Datensätzen in einer
Tabelle - das muss wohl dazu gesagt werden. Fehlerträchtig kann ich
nicht bestätigen. Das einzige anfällige Modul ist der Report-Builder.
Und der ist tatsächlich nur beim Editieren sehr absturzgefährdet.

Diesen Sommer soll aber die HSQLDB durch Firebird
ersetzt werden, so dass zumindest eine Hoffnung auf Besserung für die
kommenden Versionen besteht.

Na ja, eine Umstellung auf eine andere Datenbank wird schon lange
diskutiert. Als damals OOo 3.2 raus kam wurde angegeben, dass die
nächste Vollversion (also 4.*) mit einer neuen internen Datenbank laufen
würde. Und das ist bisher einige Jährchen her. Momentan wird die
Diskussion auch noch geführt:
https://bugs.freedesktop.org/show_bug.cgi?id=51781

So einfach ist schließlich nicht der Ersatz. Immerhin müssen ja die
alten Datenbanken weiter parallel genutzt werden können, und das
verlangt dann wohl einen erheblichen Mehraufwand an Programmierung
(interne alte HSQLDB und interne xyzDatenbank). Da gibt es zwar viele
Leute, die sich eine neue interne Datenbank wünschen, aber nur sehr
wenige, die in der Beziehung auch irgendetwas umsetzen könnten.

Gruß

Robert





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